Albula Historisch

Die unübersichtliche Topografie auf der Albulapasshöhe verunmöglichte es, auf der Passhöhe eine wirkungsvolle Sperre zu bauen.

Besser eignete sich das Engnis von Cruschetta 1.5 km westlich der Passhöhe.

Während des 2. Weltkrieges wurden die Schweizer Festungsanlagen grundsätzlich in die Flanken des zu sperrenden Abschnittes gebaut, also Werk und Gegenwerk, welche sich so gegenseitig decken konnten.

Bunker Albula Strasse

Da der Schweizer Festungsbau 1938. als der Bunker Albula Strasse geplant und gebaut wurde, noch in den Kinderschuhen steckte, wich man am Albulapass vom flankierenden Prinzip ab und baute, der Taktik des 1. Weltkrieges folgend, das Hauptwerk der Sperre frontal in die Passachse hinein.

Den drohenden Krieg im Nacken wurde im Sommer 1938 in nur 4 1/2 Monaten unmittelbar neben der Passstrasse der Bunker Albula Strasse gebaut, bzw. in den Permafrostboden hineingestampft.
Ausser zwei Lastwagen mit weniger als 3 Tonnen Nutzlast und einer Notstromgruppe in Form eines Zweizylinder-Viertakt-Benzinmotors mit gekoppeltem Gleichstromgenerator standen keine grösseren Maschinen zur Verfügung. Um den sehr engen Terminplan einhalten zu können, wurde im Zweischichtenbetrieb je 12 Stunden gearbeitet.

Technische Daten des Bunkers Albula Strasse:

Gebäudehöhe über 3 Stockwerke: 11 m
Betonstärke Schartenfront (Angriffsrichtung): 2.6 m
Mächtigkeit Bunkerdach:
(Volltreffer 500 kg Bombe aushalten)
2 m
Aushub: 3850 m3
davon gefrorenes Material (Permafrost): 1100 m3
Beton: 1300 m3
Armierungseisen: 167 Tonnen
Baukosten 1938: Fr. 221‘000.-
Bauzeit: Anfang Juni 1938 bis ende Oktober 1938
Arbeiter: 30 Arbeiter im Zweischichtenbetrieb
Bauunternehmung: ARGE
Gebr. Gartmann Thusis
Durisch & Balzer Alvaneu Bad
Kantine: auf Baustelle
Uebernachten: Alp Weissenstein oder Albula Hospiz
Bewaffnung: 2 Maschinengewehre
1 Infanteriekanone , ab 1955 9 cm Panzerabwehrkanone
Besatzung: 24 Mann

Felsenwerke Albula links und rechts

Die Felsenwerke Albula links und rechts wurden in den Jahren 1939 und 1940 erbaut und je mit 2 Maschinengewehren bewaffnet. Stärke der Festungsbesatzung je 10 Mann.