Wiederholungskurse (WK)

Die Festungsbesatzungen der Schweizer Milizarmee, die im Ernstfall die Festungsanlagen am Albulapass und Bergünerstein besetzt und betrieben hätten, waren bestimmt. Da sich die Festungen aber in unmittelbarer Nähe von zivil frequentierten Verkehrswegen befinden, konnte am Albulapass und Bergünerstein nicht im "scharfen Schuss" geübt werden. Nur selten hielten sich die Milizbesatzungen in den ihnen für den Ernstfall zugeteilten Anlagen auf.

Hingegen sind die Berufsmilitärs des Festungswachtkorps in den 1960er Jahren in der Sperre Albula beübt worden. Aus dem Engadin erfolgte ein Panterangriff mit leichten, passgängigen Panzern (wahrscheinlich AMX-Panzer).

Blick Albulapss hinunter auf Bunker Albula-Strasse

Diese Uebung zeigte die Stärken aber auch die Schwachstellen der Sperre Albula:
Die vorrückenden Panzer konnte die Sperre nicht beschiessen, da die Kanonenrohre der vorrückenden Panzer  beim Vorstoss über die Albula Passhöhe gegen die 100 Höhenmeter tiefer gelegenen Bunkeranlage nicht so weit gesenkt werden konnten, dass die Stellung beschossen werden konnte. Hingegen befanden sich die vorrückenden Panzer ständig im Feuerbereich  der 9 cm Panzerabwehrkanone des Bunkers Albula Strasse. Auch die flankierenden Felsenwerke konnte mit den Panzergeschützen nicht beschossen werden, sie lagen ausserhalb des Hebebereichs der Panzerkanonen zu hoch in den Felswänden.

Die negative Erfahrung war, dass das primitive Lüftungssystem in den Felsenwerken, angetrieben mit Handventilatoren, nicht ausreichend funktionierte. Nach der ersten Angriffswelle, während der man mit den Maschinengewehren den Angreifer mit Markiermunition intensiv beschossen hatte, sank der Sauerstoffgehalt in den Anlagen so stark, bzw. der Kohlenmonoxidgehalt stieg so hoch, dass die Festungsbesatzung die folgende Nacht nicht mehr geschützt in der Anlage verbringen konnte, sondern ungeschützt vor der Festung biwakieren musste.

Blick vom Albulapass hinunter auf die Sperre Albula
Albula rechts Handventilator Wassertanks